Soultime

Let your Hair Shine

März 01, 2021 | Author: Mirela Nowak

Beim permanent Make-up werden mittels einer Nadel Pigmente in die Tieferen Hautschichten gespritzt, damit die tolle rote Lippenfarbe nicht so schnell verblasst, sondern eben Monate wenn nicht sogar bis zu einem Jahr hält und dann aufgefrischt werden muss. Außerdem kennen wir auch den Longlasting Lippenstift, der gut einen ganzen Tag halten kann und es gibt den Lipgloss. Letzteres gibt den Lippen viel Glanz und eine leichte Pigmentierung nach Wahl, die Haltbarkeit ist aber nicht sehr lang.

So ähnlich verhält es sich auch mit den unterschiedlichen Haarfärbungen.
Wir unterscheiden hier Colorationen, Intensivtönungen und Glazings oder auch Glossing genannt.

Das Glazing ist an sich keine große Sache - also keine große Farbveränderung.
In diesem Beitrag möchte ich euch mitnehmen und euch erklären was ein Glazing/ Glossing genau ist und wie man es anwenden kann.

Wer sein Haar chemisch nicht zu stark belasten will ist mit einem Glazing gut bedient. Aber auch für das Auffrischen einer verblassten Haarfarbe bietet sich hiermit sehr gut an.
Wir arbeiten mit Redken Shades EQ Gloss, es gibt natürlich zahlreiche Anbieter auf diesem Gebiet.

Haarfärbemittel werden (fast) immer mit Wasserstoffperoxid gemischt, dieses sorgt dafür dass natürliche Pigmente abgebaut werden. Außerdem sind die meisten Haarfarben alkalisch, denn nur dann kann die Schuppenschicht des Haares geöffnet und die künstlichen Pigmente eingeschleust werden.
Das Shades EQ Gloss ist vom Ph-wert allerdings sauer eingestellt und ermöglicht das anlagern der Pigmente AUF dem Haar und das schließen der Schuppenschicht.
Die geschlossene Schuppenschicht verhält sich wie ein Spiegel - sie reflektiert das Licht und lässt jedes einzelne Haar in strahlendem Glanz erscheinen.
Verblasste Haarfarben werden durch die direktziehenden Pigmente wieder intensiver, aber nicht plakativ sondern eben wie ein lipgloss aufgefrischt.

Ihr braucht hierzu das Pigment, also die Shades EQ Gloss und den Entwickler - das Processing Solution.

Wenn ihr das ganze zu Hause anwenden wollt empfehle ich die Anwendung nur den Brunetten unter euch - denn das BlondGlazing ist vom Mischungsverhältnis etwas komplizierter.
Das erkläre ich euch genauer:
Wenn ihr eine weiße Wand (Blondes Haar) habt und diese mit einer Farbe einstreicht, ist jedes pigment sichtbar. Das ganze kann demnach auch schief gehen und ihr habt unschöne grüne, graue oder gelbliche Schleier. Deshalb muss hier der Profi ran um die Pigmente im Verhältnis so zu mischen, dass ein natürliches Ergebnis erzielt wird.
Bei dunklem Haar ist es demnach nicht sichtbar wenn ihr mal zum falschen Ton greift, das einzige was passieren kann: die Farbauffrischung sieht man kaum, man erkennt nur den Glanz oder der Ton wird zu dunkel, wäscht sich aber raus da es keine permanente Haarfarbe ist.

Ihr könnt die Shades Eq gloss beliebig untereinander mischen, so erzielt man ein individuelles Ergebnis - aber bitte fragt uns nicht nach Rezepturen, denn auch ein Koch verrät niemals seine genauen Rezepte ☺️
Was ihr nicht vergessen dürft ist ein Applikator und das Processing Solution Die Anwendung ist ganz einfach:
Ihr mischt Beispielsweise ShadesGloss 05G und PS im Verhältnis 1:1 und schüttelt den Applikator bis eine gelige Konsistenz erzielt ist.

Tragt die fertige Mischung im gewaschenen handtuchtrockenen Haar auf, denn dann ist das gleichmäßige verteilen leichter zu Hause. Großzügig vom Ansatz bis in die Spitzen auftragen und wie ein Schampoo aufschäumen, 10 - 20 Minuten einwirken lassen und restlos ausspülen. Ihr Müsst euer Haar NICHT Noch einmal schamponieren. Einfach einen conditioner hinterher und ihr seid schon fertig.

Vergesst die Handschuhe nicht! 😉

Viel Freude zu Hause und falls ihr dazu noch fragen habt schreibt mir gern eine Mail an

info@since-eleven.de

Eure Mirela

Oft erzählen meine Kundinnen stolz, dass sie zu Hause ihr Haar regelmäßig mit einer Ölkur verwöhnen und ausschließlich Olivenöl, Kokosöl, manchmal aber auch Mandel-oder Jojobaöl verwenden.
Die Regelmäßigkeit ist wunderbar, aber warum verkaufen zum Beispiel Drogerien, Parfümerien und Friseursalons ausschließlich „Haaröl“?
Dem bin ich auf den Grund gegangen:

Da ich im Biounterricht der Berufsschule und Meisterschule alle Schichten eines Haares in- und auswendig gelernt habe, war das ganze für mich recht unlogisch, denn das Haar speichert grundsätzlich IMMER einen Rest feuchtigkeitsanteil von ca 16%. Diese Feuchtigkeit macht das Haar flexibel, geschmeidig und lebendig. Trocknet es immer wieder durch äußere Einflüsse, wie Chemische Behandlungen oder mechanische Einwirkungen wie etwa das Glätten mit dem Glätteeisen aus, bricht es irgendwann. Es entsteht unschöner spliss oder schlimmerer Haarbruch.

Jeder weiß: Öl und Wasser stoßen sich ab. Ganz logisch oder? Somit kann das herkömmliche Pflanzenöl garnicht erst in die tieferen Schichten des Haares eindringen um es zu pflegen.

Um also die reichhaltigen Nährstoffe eines pflanzlichen Öls ins Haar zu bekommen, braucht es noch mindestens eine weitere Komponente.

„Normale Haaröle enthalten meistens Parrafinöle, pflanzliche Öle, höhere Alkohole, flüssige Monoglyceride, fettsäureester und Konservierungsmittel(...)“ - Netzfund

Schauen wir uns mal das Wort Monoglyceride an. Wir Friseure sind keine Chemiker, aber wir müssen in etwa wissen, wieso die Produkte die wir verwenden so funktionieren wie sie eben funktionieren.
Ich kenne das oben genannte Fachwort als Emulgator.
Dieser Emulgator sorgt dafür, dass sich zwei nicht-Mischbare Phasen, zB Öl in Wasser (O/W) oder Wasser in Öl (W/O) stabilisieren bzw. zusammensetzen können.

So ist es ausschließlich dem „Haaröl“ möglich in die tieferen Schichten vorzudringen und die wertvollen Nährstoffe der Öle anzulagern, ergo das Haar zu pflegen.

Produktempfehlungen für verschiedene Haarstrukturen habe ich euch auch zusammengestellt und aufgelistet:

Für sehr trockenes Haar: All Soft Redken

oder Nanoil

Für normales bis feines Haar: Wella Reflections Light

Für normales Haar: Nanoil

Für lockiges Haar: L’Oréal Mythic Oil

Ihr könnt die Haaröle ins trockene sowie ins frisch gewaschene, noch feuchte Haar einmassieren. Dazu eine kleine Menge in den Handflächen verreiben und in die Längen und Spitzen einarbeiten.
ANSATZ BITTE AUSSPAREN - sonst wird dieser unschön fettig.

Über konstruktive Kritik, Anregungen oder Fragen freue ich mich wirklich sehr - schreibt mir dazu einfach eine Mail an

info@since-eleven.de

Eure Mirela

Der Lockdown währt lange und die Friseursalons bleiben weiterhin geschlossen. Haarfarben verblassen und die Struktur wird zunehmend stumpf. Ausgerechnet jetzt, in den Wintermonaten, in denen das Haar extrem strapaziert wird, ist euer Lieblingsfriseur geschlossen.
Viele Saloninhaber stehen vor dem Aus und haben kaum die Zeit Fragen zur Haarpflege oder Farbauffrischung zu beantworten.

Deshalb werde ich hier den ein oder anderen Tipp veröffentlichen, damit ihr auch zu Hause euer Haar pflegen und die Farbe zur Überbrückung, bis euer Friseur wieder aufmacht, etwas auffrischen könnt.

Wir selbst arbeiten mit friseurexklusiven Produkten, haben aber durch unsere langjährige Arbeit in verschiedenen Salons viele Produkte testen können. Darunter zum Beispiel L’Oréal, Wella, Goldwell, Redken u. v. m.. Ganz abgesehen von den natürlichen und nachhaltigen Hausmittelchen die ohnehin jeder kennt.

Ich werde euch also in den kommenden Tagen ein paar Produkte vorstellen die ihr guten Gewissens zu Hause einfach und unkompliziert anwenden könnt.
Auch verschiedene, einfach zu handhabende Farbauffrischungen werde ich euch vorstellen, in der Hoffnung, dass ihr von Drogeriemarkt Produkten abseht.
Diese sind sicherlich auch nicht schlecht, haben aber den Nachteil, dass die Zusammensetzung der Haarfarben nicht wirklich ersichtlich ist, wenn man kein Chemiker ist. 😉
Somit steht euer Friseur beim Auffrischen vor der Herausforderung, nicht zu wissen welcher chemische Prozess im Haar stattgefunden hat. Wenn wir Friseure nicht nachvollziehen können was im Haar angewendet wurde, können wir nicht entgegenwirken & korrigieren (falls etwas schiefgeht) oder ein ähnliches Ergebnis erzielen.

Ich hoffe, ich kann euch mit diesen wertvollen Tipps eure Hauptpflege zu Hause etwas erleichtern.

Freut euch auf einen Einblick in unser Wissen, welches wir über Jahre angesammelt haben 😊
Eure Mirela

Man lernt nie aus, sagt man doch. Und bei uns im Beruf ist das absolut der Fall! Wir müssen uns ständig weiterbilden, um mit der Zeit und der Mode mitgehen zu können.
Vor allem müssen wir aber auch flexibel sein und wie ich nach 10 Jahren als Meisterin festgestellt habe, das Zepter manchmal der jüngeren Generation überlassen. Nein, ich fühle mich gar nicht alt :D im Gegenteil, ab und zu muss ich von meinen Mitmenschen daran erinnert werden, dass ich ein „alter Hase“ in diesem Job bin.
So habe ich mir von unseren Jungen Teammitgliedern schon einige neue Techniken abgucken müssen, um am Puls der Zeit zu bleiben. Das finde ich toll und inspirierend, denn jedes Mal, wenn wir ein neues Teammitglied willkommen heißen bin ich neugierig und gespannt welche Handschrift dieser Mensch jetzt mitbringt. Ich teste damit die Flexibilität meines Lernwillens und meines Geistes. Inwieweit komme ich noch mit und können meine Hände das alles noch umsetzen?

Bis jetzt bin ich trotz Babypause jedenfalls noch nicht eingerostet – würde ich von mir behaupten. Zumal ich die Bestätigung zum Glück ja auch von meinen Kunden bekomme.

Nun haben wir eine große Neuigkeit zu verkünden: Unsere Liebe Sandra geht zur Meisterschule!
WOW. 8 Jahre an meiner Seite. Als Azubi angefangen und nun möchte sie hoch motiviert den Meistertitel erwerben. Ich könnte stolzer gar nicht sein! Immerhin habe ich ihr mein ganzes Wissen bis dato vermittelt und bin sehr erfreut, dass dies solche Früchte getragen hat. JA- das stinkt nach EIGENLOB. Aber das darf sich ein „Chef“ doch auch mal gönnen, oder? Immerhin bekommen Chefs den wenigsten Lob vom Team, oder ist das nur bei uns so? (Nichts für ungut, Mädels - ich finde euch trotzdem Klasse!) 😊

Ab dem 01.10.2020 bis zum Januar 2021 besucht Sandra also einen Vollzeit Meisterkurs und legt im Januar die Prüfungen zur Friseurmeisterin bei der Handwerkskammer zu Köln ab.
Direkt im Anschluss ist sie natürlich wieder wie gewohnt für euch da, nur eben als Meisterin ihres Handwerks.

Und ich bin sehr gespannt und neugierig was sich in 10 Jahren unter den Meisterschülern so verändert und entwickelt hat und freue mich auf neue Erkenntnisse und vor allem darauf etwas neues von den „jungen Hühnern“ zu lernen.

Baksa und Silke bleiben nicht allein zurück. Wir haben Verstärkung durch Bekar, unseren Azubi, der sich übrigens sehr gut macht und jeden Morgen hoch motiviert auf der Matte steht, und durch unsere neue Kollegin Daca, die täglich im Salon bis 15 Uhr mit anpackt.

Da ich aber nach wie vor nicht möchte, dass eine meiner Mädels allein im Salon steht, bleibt der Salon bis zu Sandras Rückkehr Samstags geschlossen. Wir arbeiten Samstags also nur auf Anfrage. Ich hoffe, ihr habt Verständnis. Die genauen Öffnungszeiten geben wir natürlich noch bekannt.
Eure Mirela

Als Ende Januar das mittlerweile allseits bekannte Virus Covid-19 in Wuhan ausgebrochen ist, sagte mein Mann, dass es nur wenige Wochen dauern wird ehe auch uns dieses merkwürdige Virus erreicht und unser Leben, die Wirtschaft und das komplette Deutsche System auf den Kopf stellen wird. Ich habe das Ganze nicht belächelt, aber auch nicht sonderlich ernst genommen.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meine Mädels immer wieder dazu angehalten habe, achtzugeben, öfters die Bedienplätze, das WC und ihr Werkzeug zu desinfizieren und die Kunden die in letzter Zeit im asiatischen Raum gereist sind zu vertrösten bzw. den Termin abzusagen. Als es in den Medien immer ernster wurde, ging ich dem Team regelrecht auf die Nerven und bat explizit jeden einzelnen die ganze Sache ernst zu nehmen und meiner Bitte der Hygienemaßnahmen nachzukommen. Ich vertraue meinem Team, trotzdem hatte ich irgendwie Angst.
Was sich ja letztendlich auch bestätigt hat. Das Virus breitete sich aus und wir durften alle zu Hause bleiben und Däumchen drehen. Vor meinem inneren Auge konnte ich schon sehen wie wir uns unter Tränen verabschieden, um irgendwo in einem neuen Job einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Sehr niederschmetternd kann ich euch sagen. All die Jahre, die ich gebraucht habe um dieses Geschäft mit einem guten Ruf aufzubauen, die Kosten & Einnahmen auszubalancieren und das Team zu festigen, wurden mit einer Live-Übertragung und der damit verbundenen Entscheidung der Regierung, alle Geschäfte bis auf Weiteres zu schließen, einfach zertrümmert. WOW.

Naja. Ich bin Gott sei Dank ein „Steh-auf-Frauchen“ und habe mich hingesetzt und überlegt was ich nun tun kann, um aus dem Ganzen irgendwie doch noch etwas Sinnvolles zu gestalten.
Zuerst wurden alle möglichen Kosten gedrosselt – und hier muss ich mich ganz herzlich bei meinen Kooperationspartnern bedanken die, ohne mit der Wimper zu zucken eingewilligt haben die Lastschriften und Tilgungen etc. für die kommenden zwei Monate einzustellen. Das war also schonmal geschafft. Nur das mit der Website war leider nicht ganz so glatt - unsere Website wurde einfach von heut auf morgen GELÖSCHT! Noch ein Schlag in die Magengrube.
Aber gut, dann machen wir einfach eine neue. Mein Bruder ist zum Glück Informatiker und programmiert als studentische Hilfskraft so einiges, aber bisher keine Website :D Nichtsdestotrotz hat er diese Herausforderung angenommen und sich ran gesetzt, um wenigstens einen Baustein meiner Existenz zu retten. Hat er toll gemacht oder?
Wenn ihr noch Tipps oder Anregungen habt, dann schreibt mir gerne. Wir freuen uns aber auch über positives Feedback!

Das Team weiß noch nichts davon. Sie ahnen, dass ich etwas vorhabe – aber ich lasse die Bombe erst kurz vor der Wiedereröffnung platzen 😊 denn wir haben auch einiges mit unseren Kunden vor. Vieles wird sich ändern, vieles MUSS sich ändern. Die Hygienestandards werden ohnehin unter behördlichen Auflagen verschärft und ich möchte schon vorbereitet sein, damit ich mich nie wieder so Hilflos meinem Team gegenüber fühlen muss. Wir freuen uns auf den Neubeginn und hoffen, dass auch ihr, liebe Leser, ein anderes Bewusstsein für Hygiene und vor allem die wertvolle Arbeit eures Friseurs entwickeln konntet.